Mal ganz anders

„Wir waren immer schon ein bisschen anders“, sagt Bandmitglied Johannes Berning. Es sei schon nicht ganz normal für fünf 14-jährige Buben, im Park der Schule zu stehen und zu singen. Die Idee, eine A-Cappella-Band zu gründen, entstand bei den Heidelbergern schon in der achten Klasse. Von diesem Zeitpunkt an hieß es, proben, proben, proben - zum Leidwesen ihrer Mitschüler, die in Ruhe ihre Hausaufgaben machen wollten. „Wir haben mit einer solchen Penetranz gesungen, dass es den anderen wirklich auf die Nerven ging“, sagt Berning. Seit zehn Jahren gibt es die Band mit fast unveränderter Besetzung.

Angefangen hat alles mit den Liedern der deutschen A-Cappella-Gruppe Wise Guys. Dann kamen eigene Songs dazu. Nach dem Abitur haben die frischgebackenen Absolventen ein Jahr lang nur Musik gemacht, sind auf Tour gewesen, unter anderem mit dem Goethe-Institut in Frankreich und der Schweiz. Fehlen ihnen nicht die Instrumente? „A-Capella ist eine direkte Musikform, außerdem sind wir damit total flexibel“, erklärt Berning. Andere Bands müssten ihre schweren Instrumente und die Tontechnik mitschleppen und aufbauen. „Wir sind schon in Treppenhäusern, Zahnarztpraxen und auf der Straße aufgetreten“, sagt der Bariton-Sänger. „Wir brauchen die ganze Technik nicht“. So haben sie auch auf der Blattmacher-Siegerehrung dieses Jahr nur mit ein paar Mikrofonen die Schüler unterhalten. Die meisten der Bandmitglieder studieren auf Lehramt, „vor Schülern zu stehen, sollte deshalb kein Problem sein“, sagt Berning.

Was gute A-Cappella-Musik ausmacht: Die Stimmen müssen miteinander harmonieren, außerdem sollten alle Stimmlagen abgedeckt sein. Für die hohen Klänge ist Moritz Nautscher zuständig. Johannes Berning, Adrian Goldner und Johannes Jäck singen Bariton. Fabian Weithoff git das bassige Brummen im Hintergrund und die Beatbox. Außerdem sollte jeder den Lead-Gesang und die Backgroundstimme singen können. Einen Frontmann gibt es bei anders nicht. „Bei uns wird alles basisdemokratisch entschieden“, sagt Berning.

Momentan nehmen sie das dritte Album auf. „Das Studio ist genau genommen das Schlafzimmer von Johannes Jäck“, sagt Berning und lacht. Das Zimmer sei wohl eher ein Tonstudio mit einem Bett drin. „Wir haben schon in teuren Studios aufgenommen, aber wir brauchen den Aufwand für unseren Sound gar nicht.“ Genauso authentisch wie das Heimstudio sollen auch ihre Lieder sein. Die Songs haben immer einen autobiografischen Kern. Sie handeln vom Studium, vom neu erlangten Freiheitsgefühl, von der Freude auf die Zukunft und den Erlebnissen, die sie mit sich bringt. „Wir wollen unseren Konzertbesuchern dieses Lebensgefühl mitgeben“, sagt Berning. Das betrifft auch ihren Sound. Klar kann es mal fröhlich sein. Anders wollen sich allerdings nicht als reine Entertainer verstehen.

„Unsere Musik transportiert viele Emotionen und hat auch einen melancholischen Touch“, sagt Berning. Die Songs sollen auch auf der Platte gut klingen. Deutsch-Pop mit jazzeigen Einflüssen, so beschreibt Berning ihren Sound. Dazu gibt es häufig eine kleine Choreografie. Abgesehen von ein paar Workshops haben sich die Studenten alles selbst angeeignet. „Wir waren schon damals in der Schule die Streber im Musikunterricht“, erzählt Berning. Der Knabenchor und die musikalischen Elternhäuser spielten natürlich auch eine Rolle. In den Ferien machte anders eine Pause, zu Beginn des neuen Semesters gehen die Jungs auf eine kleine Tour. Eine größere folgt dann im Frühjahr 2018. Um ihrer Leidenschaft hauptberuflich nachzukommen, reicht die Zeit nicht. Bald sind Prüfungen. Das Studium gehe da natürlich vor.

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